Unser Recht auf Schutz

Dem ist nichts hinzuzufügen:

Brennende Autos und willkürliche Gewalttaten werden zur ständigen Bedrohung, die Menschen fühlen sich hilflos. Um die individuelle Freiheit zu schützen, muss der Staat wieder wehrhafter werden

Am Tag, an dem dieser Leitartikel erscheint, wird es wieder Meldungen von brennenden Autos in Berlin oder Hamburg geben. In einer anderen Stadt kann es auf einem Bahnsteig zu einer brutalen Gewalttat gekommen sein. Oder es sind Polizeibeamte und Feuerwehrleute bei einem Einsatz angegriffen worden. Eventuell hat es auch einen neuen monströsen Amoklauf gegeben. Jede Tat hat ihre einzelnen Opfer, doch trifft sie auch die gesamte Gesellschaft. Denn die Gewalttäter wählen ihre Opfer nicht als einzelne Individuen aus; sie sind beliebige Objekte ihrer Willkür. Es kann jeden treffen – und das macht die Gewalt zu einem Politikum. Die Menschen werden unsicher, ob sie noch jederzeit von ihren kleinen und großen Freiheiten Gebrauch machen können. An diesem Punkt ist unser westlicher, offener Lebensstil tatsächlich bedroht. Die Erfahrung der Wehrlosigkeit ist verheerend. Die Bürger müssen mit ansehen, wie leicht und folgenlos die Täter agieren können. Bei vielen ist der Eindruck entstanden, der Staat sei am Ende seines Lateins.

Weiterlesen: Die Welt vom 20.08.11

 

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2 Antworten zu Unser Recht auf Schutz

  1. laurin10 schreibt:

    Die entscheidende Frage ist, in welcher Form der Bürger hierbei das Opfer ist. Entweder er leidet unter der Gewalt einiger, vorbestrafter, in vielen Fällen in der sozialen Hängematte liegenden, von unser aller gesellschaftlichen Entwicklung hervorgebrachten Tätern oder er bezahlt deren Unterbringung in Haft- oder ähnlichen Anstalten. Es sind wohl eher ökonomische Zwänge z.B. bei der Errichtung von ausreichen Haftanstalten und Gestellung entsprechenden Personals, so dass die Schädigung einiger Bürger durch Gewalttäter geringer als die Belastung aller durch die Kosten einer regiden Justiz zu bewerten ist. Vielleicht gibt es bei den Gerichten ein nicht bekanntes Punktesystem ähnlich dem, des für die Kassenärzte geltenden.
    Ich schlage vor, Spendenkonten für die Errichtung von ausreichend Haftplätzen einzurichten oder einen Justiz -Soli einzuführen.
    Laurin10

    • andere110 schreibt:

      Sehr interessante Sichtweise. Ich bin sicher, der Normalbürger würde dann wohl doch eher sein Geld drangeben als seine Zähne. Zumal er da ja auch ordentliche Beträge fürs Ersetzen dazubezahlt. Eines berücksichtigst du zu wenig. Es ist schon eine Näherungsrechnung mit den Haftkosten, weil das rigide Bestrafen und Einsperren potentielle Täter abschreckt und künftige Taten verhindert. Der Aufruhr in London war nur so schnell beendet, weil sofort mit härtesten Strafen reagiert wurde. Das war völlig richtig und hat funktioniert, auch wenn bei uns im Lande Armeen von Sozialspezialisten gänzlich anderer Meinung sind. Genau darum geht es ja in dem oben stehenden Artikel aus der Welt. Die Realität zeigt nämlich, dass der sozialpädagogische Ansatz der letzten Jahrzehnte, der die Straftaten im Keim ersticken sollte, definitiv nicht funktioniert hat. Schlimmer als jetzt könnte es kaum sein. Und die versuchte Prävention durch Integrationskurse, Bildungs- und Freizeitangebote und die Kompanien von Sozialarbeitern in jedem Stadtteil kosten ja auch utopische Summen. So oder so, das abhandengekommene Sicherheitsgefühl ist mit Geld nicht aufzuwiegen. Was nützt einem denn die gelobte Freiheit in unserem Lande, wenn du genau darauf achten mußt, nicht zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.

      andere110

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